Bandname und Albumtitel: Kanonenfieber mit Die Urkatastrophe
Genre: Melodic Black/Death Metal


Veröffentlichungsdatum und Label: Das Album wurde am 20. September 2024 über Century Media Records auf die Welt losgelassen.
Sonstige Veröffentlichungen der Band: Der zweite Langspieler liegt nun vor, zuvor wurden noch fünf Singles, vier davon wurden hieraus ausgekoppelt, drei EP’s und ein Live-Album/Video veröffentlicht.
Wie habe ich die Band kennengelernt: Mit dem ersten Album war die Band im ganzen Internet überpräsent, also habe ich einmal rein gehört und die Musik für richtig gut befunden. Und nun bespreche ich das zweite Album, nachdem sie ziemlich gewachsen sind. Mal sehen ob sie die Qualität halten konnten.
Wie finde ich die Scheibe: Für dieses Album habe ich etwas Geld in die Hand genommen, da mir die Beschreibung der Artbook-Version gefallen hat. Daher möchte ich etwas darüber schreiben: Das Artbook besteht aus den beiden Schallplatten und einem umfangreichem Booklet, in dem sich die Texte, einige Kommentare von Noise und diverse Postkarten aus dem ersten Weltkrieg finden. Dort gibt es viel zu entdecken. Auch die Platten sind von hervorragender Qualität, hier haben sie, im Gegensatz zur normalen Vinylversion, die zwölf Lieder auf zwei Schallplatten verteilt. Vielleicht kann mir da jemand einen Grund nennen.
Würde ich schreiben: „Im Westen nichts Neues“ könnte man das falsch verstehen. Der Stil wird beibehalten ebenso wie die Verwendung von Originalaufnahmen von Politikern dieser Zeit, als Samples. Der Gesang wechselt immer wieder zwischen Growls und fiesen Schreien, die Musik ist wie gewohnt hart und doch melodisch, vielleicht sogar etwas eingängiger als vor drei Jahren. Was die Texte angeht fehlt mir ein gewisser Roter Faden, hat man damals noch eine Entwicklung gehört, von optimistisch und patriotisch bis zu Resignation und Kriegsmüdigkeit, fehlt sowas hier komplett. Trotzdem bleiben die Texte richtig gut, sie schildern den damals herrschenden Patriotismus aber auch den Kriegsalltag.
GOTT MIT DER KAVALLERIE ist mein erster Favorit. Hier wird das Gefecht bei Halen vertont. Ein starkes Lied, das eine damals noch gebräuchliche, wenn auch zunehmend ineffiziente Waffengattung besingt. Hier wird auch geschildert wieso, aber das würde zu weit gehen. Stattdessen sollte man dieses treibende Stück genießen, die Bilder vor dem inneren Auge sehen und besser nicht die zu erwartenden Gerüche imaginieren
Als nächstes möchte ich über die RITTDR DER LÜFTE sprechen. Ein gutes Lied, jedoch hätte ich hier etwas mehr erwartet. Trotz des Geballers klingt es wirklich Episch. Ja die Musik passt zum Text, der deutlich das Selbstverständnis der damaligen Piloten zeigt. Ich hätte aber auf etwas dynamischeres gehofft, dass ein Luftkampf geschildert wird, statt wie hier, darauf nur ganz kurz einzugehen.
Fazit: Ja, das Album ist gut, aber ich hatte etwas mehr erwartet, doch das ist Jammern auf hohem Niveau und ein Musiker ist zuerst sich und seinem eigenen Anspruch verpflichtet. Auch wenn ich nur zwei Lieder als Favoriten ausgewählt habe, gibt es hier keine schlechten Lieder, selbst die beiden sehr kurzen Stücke, die eher als Liedintros fungieren , finden mein Gefallen. Also wer sich musikalisch mit dem ersten Weltkrieg beschäftigen will, der sollte sich das Album zulegen. Bis dahin, hört hier rein:

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